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Kailash bivouac von Nervures

 

Nach dem 6714 Meter hohen Kailash, den heiligen Berg der Tibeter hat Manu Bonte den Schirm benannt. Aus dem Kailash entstand dann noch eine Leichtversion, der Kailash bivouac. Nervures verwendet dabei am ganzen Untersegel und Teilen des Obersegels das leichte Skytex 27.  Im kritischen Eintrittskantenbereich des Obersegels kam das Skytex 40 zum Einsatz und die Zellzwischenwänden wurden aus Skytex 45 gefertigt. Der Schirm ist an 4 Leinenebenen aufgehängt, die oberste Galerie ist aus nicht ummantelten Leinen. Für die Tragegurte verwendet Nervures 12 mm breite Dynema Gurte. Das Gewicht des Flügels in der Größe M beträgt nach eigener Messung 4440 Gramm. Das Packmaß ist bei sorgfälligem Zusammenlegen recht gut. Der Kailash bivouac lässt sich dabei problemlos in Wendegurtzeugen oder Rucksäcken so unterbringen, dass für das restliche Equipment noch genügend Platz ist.

Das Bodenhandling ist einfach. Lediglich den unummantelten Galerieleinen ist beim Sortieren ein besonderes Augenmerk zu schenken.

Ich flog den Kailash bivouac mit einem Altirando L und 100 kg Startgewicht. Bei gutem Wind ist der Start mit dem Kailsh bivouac kein Problem. Bei sehr schwachem oder gar Rückenwind ist es schwieriger den Flügel in den Scheitelpunkt zu bekommen.

Überrascht hat mich nach dem Start die relativ hohe Trimmgeschwindigkeit. Meine Geschwindigkeitsmessungen ergaben wegen der unruhigen Luft keine brauchbaren Ergebnisse, aber ich denke die Angaben des Herstellers von 40 km/h sind durchaus realistisch.

Der Kailash bivouac hat relativ hohe Steuerkräfte. In Verbindung mit Gewichtsverlagerung bedarf es jedoch nur wenig Bremse um den Flügel flach und mühelos in der Thermik zentrieren zu können. Trotz der hohen Grundgeschwindigkeit ist es unproblematisch kleinflächige Winterthermik zu nutzen. Die Wendigkeit ist bei richtigem Einsatz von Bremse und Gewicht gut. Bei ruppigen Verhältnissen muss der Schirm aktiv geflogen werden.

50% Klapper beantwortet der Kailash bivouac mit sofortigem Wegdrehen ohne dabei auf die Nase zu gehen. Das Wegdrehen wird nach wenigen Graden der Drehung langsamer. Mit ein wenig Bremse kann der Schirm leicht stabilisiert und die Drehung gestoppt werden. Bei den von mir provozierten Klappern war das Öffnungsverhalten durchwegs schnell und der Höhenverlust gering.

Resümee: Der Kailash bivouac ist ein leistungsstarker Leichtschirm der aufgrund seines geringen Gewichts nicht nur zum Bergwandern, sondern wegen seinem guten Flughandlings und seiner guten Leistung auch zum Streckenfliegen einlädt. Piloten die das Potential dieses Flügels nutzen können werden sehr viel Spaß und Freude damit haben.