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Kühbodentörl 2441m

 Lienzer Dolomiten

 

Text und Bilder von Georg Barczewski

15.09.2008

Es ist schon eine Legende, aber es gibt ihn, den Startplatz des Dolomitenmannes in Lienz. Mal unabhängig von den Strapazen von denen man sich selbst überzeugen  kann, wenn man den Steig der Bergläufer selbst überwindet. Respekt.

Aber das alleine ist ja nicht der Grund für einen Aufstieg von fast 1700 Höhenmetern. Sondern es sind die grandiosen Berge um den Startplatz. Eingerahmt von Namen wie Spitzkofel oder Kreuzkofel die alle mit mehr als 2700m den Startplatz einsäumen lässt es sich gigantisch auf einen wunderschönen Flug vorfreuen.

Aber zunächst der Aufstieg. Man hat zum Kühbodentörl 2 Möglichkeiten. Entweder die Höhenmeter gesamt aus dem Tal zu nehmen oder auf dem Parkplatz Klammbrückl  in etwa 1000 m zwischen zu parken. Wobei erstere Variante die 400 Höhenmeter nach dem Flug noch verschmerzen müssen.

Das kann sich jeder Paraalpinist selbst aussuchen.

Die Tour führt über den Goggsteig, wenn man von unten startet, zum Parkplatz Klammbrückl (hier kann auch erst gestartet werden), über das Hallebachtal zum Kühbodentörl. Das ist ein kleiner Steig und zum Schluss raus flachere Almmatten bis hinauf zum Kühbodentörl.

Alternativ ist auch die einfachere Route über die Kerschbaumer Alm (1902m) möglich. Der Weg ist breiter nicht ganz so steil aber dafür weiter.

Kommt man auf das Hochplateau oberhalb des Hallebachtales, ist die erste Frage die man sich stellt: Schaffe ich diesen Gleitwinkel überhaupt? Die Antwort: Ja! Aber sicher nicht mit einem Speedflyer. So gute Gleitzahl 7 ist nötig, das schaffen auch die kleineren Fetzen.

Heute habe ich den kleinen GIN YETI im Gepäck der mit seinen 16m² beim tragen natürlich erste Wahl ist. Dieser schaffte die Gleitstrecke aber  anstandslos.

Aber zurück zur Tour. Angekommen am Kühbodentörl sucht man auf jeden Fall mal den Startplatz, denn die steinigen und teilweise auch felsdurchsetzten Abhänge lassen nichts Gutes ahnen.

Schaut man nun in nördliche Richtung und etwa 50 m tiefer entdeckt man den Törlweg der sich entlang der Berge und Törl fast gerade zum Spitzkofel schlängelt.  Zu diesem gilt es hinab zu steigen und in Richtung Spitzkofel zu folgen. Und auf einmal entdeckt man nach gut 300m eine Gras-Steinfläche die sich für einen Start gut eignet.

Nun kann man ein Zwischenlager einrichten oder auch mit Sack und Pack die nächsten 300 Höhenmeter zum Gipfel des Spitzkofel nehmen. Aber auch der Kreuzkofel im Rücken ist ein lohnendes Ziel. Beide mit ungefähr 2700m doch recht beeindruckend, so wie die Lienzer Dolomiten, die sich auf dieser Tour wirklich als Dolomiten erweisen.

Hat man sich an den Gipfeln ausgetobt und die Nase in den nötigen Nordwind, man bemerke untypisch auf der Alpensüdseite nach Norden zu starten, gestreckt kann bei guten Bedingungen nicht nur ein imposanter Abgleiter gemacht werden.

Wir haben uns heute entschlossen ins Tal hinab zu fliegen.

Nach den flachen Wiesen nach dem Start, folgen wir der Geländekontur. Diese öffnet sich auf einmal und die Weite des  Talkessels bei Lienz wird sichtbar. Landewiesen hat es genug.

Wir landen in Richtung Lienz am Sportplatz, ein Windsack war vorhanden. Eine offizielle Variante ist der Landeplatz des Zettersfeld, schräg gegenüber. Jedoch dann ist man weit von seinem fahrbaren Untersatz entfernt.

 

 

Anreise

Vom Norden über Felbertauern nach Lienz weiter nach Amlach

Vom Süden über Lienz nach Amlach

Ausgangspunkt

Amlach, 687m

Stützpunkte

Je nach Tour keine oder Kerschbaumer Hütte

Höhenunterschied

1700 Höhenmeter

Startrichtung

N/NNO

Startplatz

steinig, teilweise größere Brocken

Notruf

Tel. 140

Koordinaten

Beginn Goggsteig: 12°45'27.7"O - 46°48'31.4"N
Klammbrückl: 12°46'00.9"O - 46°47'29.1"N
Eingang Hallebachtal: 12°46'16.0"O - 46°46'53.0"N
Kühboden-Törl: 12°44'26.9"O - 46°45'46.4"N

Bemerkung

alpine Erfahrung, sowohl bergsteigerisch als auch fliegerisch ist empfehlenswert.

Gute Kondition bei einem Eintagestrip

 

Alternativen:

Zur Kerschbaumer Alm: Vom Klammbrückl 2 - 2 ½ Stunden
Von Leisach oder Amlach 3 - 3 ½ Stunden dann etwa 1,5 Stunden bis zum Kühbodentörl

Ziele:

Spitzkofel I (tw. ges.) 3 - 3 ½ Stdn.
Nördl. Weittalspitze 2 Stdn., Zochenspitz 2 Stdn.
Gr. Gamswiesenspitze 2 - 2 ½ Stunden
Böseck-Westgipfel I