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                                                        Zephyr Lite von Windtech

30.09.2008

Zephyr (auch Zephyros oder Zephyrus, griech. Ζέφυρος / Zéphyros „der vom Berge Kommende“) ist eine Figur aus der griechischen Mythologie, die als Gottheit den Westwind verkörpert. Er war der Sohn des Titanen Astraios und der Eos, der Göttin der Morgenröte. Zephir war der Mann von Iris, der Göttin des Regenbogens und Botschafterin der Götter. Seine Brüder waren Boreas und Notos, die Götter der Nord- bzw. der Südwinde.

So steht es in der online Enzyklopädie Wikipedia. Der Zephyr ist aber keine Figur aus der griechischen Mythologie sonder ein Gleitschirm des spanischen Herstellers Windtech. Von dem Zephyr gibt es auch einen Leichten und zwar den Zephyr Lite.

Für die Fertigung des Zephyr Lite verwendet Windtech das 27 Gramm NCV. Das Obersegel ist komplett mit einem 35 Gramm NCV eingefasst d.h. Eintrittkante und Hinterkante sind aus diesem stabileren Tuch gefertigt, der Rest aus dem 27 gr. Das Untersegel ist vorne im Eintrittskantenbereich ebenfalls mit dem NCV 35 gr. ausgestattet.

Aufgehängt ist die Kappe an drei Leinenebenen mit 3 A, 3B und 2C Stammleinen. Die Aufhängepunkte sind verhältnismäßig wenige was vermuten lässt, dass im Innenleben des Zephyr kaum oder gar nicht abgespeckt wurde. Die Stammleinen sind beim Zephyr Lite ummantelt, die obere Galerie bzw. Galerien und die Stabiloleine sind nicht ummantelt. Das Packmaß ist bei sorgfältigem Zusammenlegen erstaunlich klein. Das Gewicht liegt nach meiner Gewichtsmessung bei 4620 Gramm, also wenige Gramm unter den Gewichtsangaben von Windtech.

Die Leinensortierbarkeit ist grundsätzlich, schon alleine wegen der wenigen Stammleinen, problemlos aber eine erhöhte Aufmerksamkeit ist den sehr dünnen und farblich nicht getrennten Tragegurten zu schenken.

Der Start mit dem Zephyr Lite ist sehr einfach. Es bedarf keiner besonderen Auslege oder Starttechnik. Der Flügel steigt schnell und zügig über den Piloten und braucht am Scheitelpunkt aber trotzdem nur ein leichtes Anbremsen.

Ich flog den Zephyr mit 100 kg Startgewicht, also genau im mittleren zugelassenen Gewichtbereich. Bei meinem ersten Flug ohne Vario bzw. GPS fiel mir sofort die vergleichsweise hohe Trimmgeschwindigkeit auf. Spätere Messungen deckten sich mit den Angaben des Herstellers und das auch bei nicht maximaler Flächenbelastung. Wer bisher mit einem 35 km/h Trimmspeedflügel geflogen ist, der muss sich etwas umstellen. Der Zephyr bringt 5-6 km/h mehr auf den "Tacho" und damit fliegt es sich gerade in thermischen Bedingungen doch etwas anders. Die Geschwindigkeitszunahme im Vollspeed liegt bei 10-11 km/h.

Der Zephyr Lite hat etwas kürzere Leinen wie manch anderer Flügel in dieser Klasse. Das hat sich schon beim Start positiv ausgewirkt und macht sich auch durch eine etwas geringere Rolldämpfung bemerkbar. Die Rückmeldung ist dadurch besser, hängt aber natürlich auch etwas vom Gurtzeug ab. Ich bin den Zephyr Lite mit dem Voyager und dem Altirando geflogen.

Provozierte Klapper beantwortet der Zephyr Lite natürlich mit einem Wegdrehen auf die geschlossene Seite. Die Reaktion des Flügels auf die Deformation ist schnell, die Drehgeschwindigkeit normal und wird stetig langsamer. Bei Klappern bis 50 % lässt sich der Zephyr leicht stabilisieren. Im beschleunigten Zustand sind die Reaktionen schon etwas heftiger. Sowohl im unbeschleunigten als auch beschleunigten Zustand stabilisiert sich der Flügel jedoch selbständig.

Spiralen geht mit dem Zephyr Lite hervorragend. Mit Gewicht und Bremse geht er bereits nach einer halben bis einer dreiviertel Umdrehung auf die Nase. Welche Sinkwerte man dann erzielt ist jedem Piloten selbst überlassen. Beim Ausleiten der Spirale muss der Zephyr zum Schluss auf der Innenseite nochmal kurz nachgedrückt werden um ein nach außen Kippen zu vermeiden.

Der B-Stall ist einfach und ohne großen Kraftaufwand einzuleiten. Der Flügel kippt leicht nach hinten und nach weiterem Ziehen krümmt er sich etwas oder macht eine Banane. Auch die Ausleitung ist einfach. Das für den normalen Zephyr im DHV Testbericht unter B-Stall beschriebene "nimmt verzögert Fahrt auf"  kann ich nicht bestätigen, ganz im Gegenteil der Zephyr Lite nimmt sogar sehr schnell wieder Fahrt auf. Vielleicht reagieren die beiden Flügel beim Ausleiten dieses Abstiegsmanövers  aber auch etwas unterschiedlich.

Zusammengefasst: Der Zephyr Lite liegt im mittleren bis oberen LTF 1-2er (EN/B) Bereich und obwohl die passive Sicherheit des Flügels relativ hoch ist, ist er für wenig fliegende Piloten m.E. nicht geeignet. Das Verhältnis von Leistung und Sicherheit ist optimal und zudem bringt der Flügel enorm viel Spaß beim Fliegen.

 

Das Testgerät wurde freundlicherweise von Toni Brunner dem Generalvertreter für Windtech von D und A zu Verfügung gestellt.

 

Kontakt: windtech-toni@t-online.de

Page:    www.windtech.es/de