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Blümlisalphütte, 2840m
(Berner Alpen, Kandersteg / Kiental)
24.11.2009
Text: Robert Kleinwechter
Bilder: Karoline Braune, Robert Kleinwechter, Michael Krause
Die Blümlisalphütte ist eine gern und oft besuchte, hochgelegene Berghütte, inmitten der Berner Alpen. Im Sommer ist sie meist schneefrei über gute Steige zu erreichen, außerdem liegt sie an der Schweizer Via Alpina, ist also eine der wichtigen Unterkunftshütten für Hochgebirgswanderer.
Sie steht auf einer Art Aussichtsbalkon oberhalb des sehr bekannten Überganges „Hohtürli“ (2778m).
Die Hütte ist von 2 Seiten zu erreichen – einmal vom Kiental oder wie hier beschrieben vom Touristenort Kandersteg aus.
Aufstieg vom Kiental
Vom Bahnhof Reichenbach im Kandertal fährt der Postbus in das Kiental (offizieller Landeplatz Ramslauenen) über den Tschingelsee. Von dort geht es über die steilste Postbusstrecke Europas hinauf zur Griesalp. Die Straße kann gegen Maut (CHF 13,-) auch mit eigenem PKW benutzt werden.
Die Griesalp (1410m) ist Ausgangspunkt der gut ausgeschilderten Route zum Hohtürli. Der Weg geht über Weiden und durch Wald erstmal zur Bundalp (Gasthaus, Landemöglichkeit!), von da nunmehr auf gutem, teils steilen Steig die Nordhänge des Schwarzhore hinauf.
Aufstieg von Kandersteg
Der Weg ist einfach, aber konditionell fordernd da er sehr lang ist und viele Höhenmeter überwunden werden.
Man kann das Auto am offiziellen Landeplatz (Seilbahn Allmenalp) in Kandersteg stehen lassen, oder kostenfrei vor dem Friedhof.
Dort (1180m) startet auch auf der gut ausgeschilderte Weg zum Oeschinensee (1580m, Landemöglichkeit). Der Weg mündet immer wieder auf den asphaltierten Straßen, kann aber gut umgangen werden, parallel gehen schöne Wanderwege durch den Wald. Oder man läßt es einfach zügig hinter sich.
Es gibt 2 Möglichkeiten den langweiligen Hatscher bis zur Touristenhölle am See zu umgehen- mit der Seilbahn oder mit dem Taxi!
Hat man diese 400 Höhenmeterchen geschafft geht der Weg nun weiter am linken Seeufer, stetig steigend mit wunderbaren Tiefblicken und immer schmaler werdend zuerst auf die Underi und dann auf die Oberi Bundalp (1840m, Einkehrmöglichkeiten, Landemöglichkeit). Von da aus sind es nun nur noch schlappe 1000 Höhenmeter die sich aber auf gutem Steig wunderbar gehen lassen! An schönen Tagen oder am Wochenende ist man auch nicht allein, die Blümlisalphütte ist sehr beliebtes Tourenziel, auch wegen den berauschenden Ausblicken auf die Berge und Gletscher der Blümlisalp, denen man Aug in Aug gegenübersteht. Und immer hat man das Ziel, die Hütte, vor Augen.
Der „Endspurt“ die letzten 100 Höhenmeter ist dann ein etwas langweiliger Hatscher über feines Geröll, aber gut ausgetreten. Zur Belohnung winken auf der Hütte Röschti und ein kühles Schweizer Bier.
Startmöglichkeiten gibt es direkt neben der Hütte – einmal nach Nord in Richtung Kiental, und, wie wir gestartet sind nach Südwest, Richtung Kandersteg. Liegt kein Schnee ist der Untergrund feines Geröll, die Neigung ist optimal zum Auslegen und abheben, also absolut unproblematisch auch für Anfänger!
Man kann auch auf benachbarte Firnfelder ausweichen, das ist aber nicht wirklich nötig. Auf jeden Fall hat man eine Menge Zuschauer oder Helfer.
Die Flugrouten
führen je nach Wind entlang den Aufstiegsmöglichkeiten:
Richtung Kiental mit sicheren Landemöglichkeiten an der Bundalp, am Tschingelsee und in Kiental an der Seilbahn.
Richtung Kandersteg führt die Flugroute entweder links über den Blümlisalpgletscher oder wenn man etwas Thermik mitnehmen will rechts an Hohtürli vorbei den Oeschinengrat entlang bis vor zum Dündehore. Hier Achtung! Ist es schon nach Mittag, so schlägt gern der Talwind um die Kanten des Berges! Dann sollte man schräg das Tal Richtung Doldenhornhütte queren. Meist hängen hier die Flieger von der Allmenalp in der Luft herum.
Landemöglichkeiten auf dieser Flugroute gibt es an der Oberi Bundalp und am Oeschinensee (Fahnen beachten!) Die Höhe reicht aber auch ohne Thermik bis Kandersteg.
WARNUNG! Über dem Öschinensee nicht auf die Nordseite des Bluemlisalpstocks fliegen, auch wenn die Aussicht reizt – die abfließenden Gletscherwinde haben schon zu mehreren Unfällen geführt!
Die Basis in Kandersteg ist an vielen Tagen auch im Sommer recht niedrig, daher auf Wolkenbildung achten! Im Hochsommer starker Talwind direkt in Kandersteg.
Lage |
Schweiz, Berner Alpen zwischen Kandersteg und Kiental an der Via Alpina |
Anreise |
Vom Wallis via Autoverladung Lötschenpaß nach Kandersteg oder über den Thuner See ins Kandertal |
Ausgangspunkt |
Kandersteg oder Reichenbach bzw. Griesalp |
Stützpunkte |
Nordanstieg: Griesalp, Bundalp Stützpunkte Westanstieg: Öschinensee, Underbärgli, Oberbärgli |
Bergrettung |
Alpine Notruf Nr. 144 / Rega 1414 |
Höhenunterschied |
Von Kandersteg gesamt 1660HM ab Oeschinensee 1260HM / von Kiental/ Griesalp 1430HM |
Gehzeit |
ca. 5 - 6 Stunden |
Startrichtung |
SW-SO |
Charakter der Tour |
Konditionell fordernde Bergtour mit 1A Panorama |
Ausrüstung |
Gute Wanderausrüstung |
Karten |
z.B. Swisstopo Landeskarte 264 JUNGFRAU 1:50.000 |
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