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Yeti 2011 von Gingliders
Bilder
11.10.2011
Auch der Yeti geht nun schon in die 3. Generation. Seit seiner 1. Version im Jahre 2004 hat sich im Gleitsegelbau wieder einiges getan und so auch beim Bergsteigerschirm Yeti 2011. Das Gewicht dieses Flügels ist bis auf 3,6 kg geschrumpft und die Leistung ist deutlich besser geworden. Der Materialmix, aus Skytex 32g/m² und dem leichten 27 g/m² ermöglichte es, das Gewicht um 500 Gramm zu reduzieren. Die Tragegurte sind aus 12 mm breiten Kevlarbändern für übersichtliches Bodenhandling, optional sind auch die 4 mm Dyneematraggurte für weitere Gewichtsreduzierung erhältlich.
Bei den Startvorbereitungen sollte man die nicht ummantelten Leinen der obersten Galerie etwas im Auge behalten. Kleine Verknotungen sind bei den vielen dünnen Leinen nicht auszuschließen, darauf sollte man etwas achten.
Der Start mit dem Yeti 2011 ist extrem einfach. Der Flügel steigt in mäßigem Tempo über den Piloten und muss nur bei viel Wind und/oder steilen Startplätzen leicht angebremst werden. Aber auch bei null Wind steigt der Yeti problemlos in den Scheitelpunkt und gibt dem Piloten genügend Zeit für einen ausreichenden Kontrollblick.
In der Luft erweist sich der Yeti 2011 als der perfekte Bergsteigerflügel. Auf Steuerimpulse des Piloten reagiert der Schirm sofort, für die Gesamtumsetzung braucht er allerdings etwas Zeit, was für LTF/EN-A Flügel jedoch typisch ist. Erstaunlich ist auch die Gleitleistung dieses A zertifizierten Flügels insbesondere im Vollspeed wo ich keinen großartigen Einbruch der Gleitleistung erkennen konnte wie es bei anderen Schirmen dieser Klasse oft festzustellen ist. In der Thermik lässt sich der Yeti 2011 gut dirigieren. Die Rolldämpfung ist zwar hoch, aber der Yeti zeigt dem Piloten dennoch sehr gut wo es himmelwärts geht. Nickbewegungen beim Einfliegen und Verlassen der Thermik sind kaum vorhanden.
Im Extremflugverhalten zeigt der Yeti, dass man sich auf ihn verlassen kann. Um der Kappe einen 70% Zerstörer zuzufügen, reicht es nicht den vorderen Tragegurt einfach herunter zu reißen. Mit Aufschaukeln und beherztn Riss am Tragegurt ist es aber möglich. Das Öffungsverhalten ist dabei schlagartig. Bis 50% Klapper ist da Öffnungsverhalten etwas weicher aber auch relativ schnell, genauso wie es bei einem LTF/EN-A sein soll bzw. sein muss.
Der B-Stall ist einfach zu bedienen. Die Einleitung ist zwar etwas mit größerem Kraftaufwand verbunden, lässt er sich relativ leicht halten. Weder bei der Ein- noch bei der Ausleitung kippt der Flügel weit aus der Senkrechten. Die Sinkwerte sind mit 8 m/s auch ganz ordentlich.
Die Steilspirale lässt sich mit Gewicht und Bremse zügig einleiten. Es sind auch durchaus hohe Sinkwerte von über 16m/s zu erreichen, allerdings braucht der Yeti dafür einige Umdrehungen. Eine aktive Ausleitung ist nicht erforderlich. Der Flügel geht bei neutrale Sitzposition und nachgeben der Bremse von alleine aus der Spirale. Bei einer schnellen Ausleitung sollte die Innenseite in der letzten Umdrehung leicht nachgedrückt werden.
Resümee: Mit 3,6 kg, einem guten Packmaß und einen Materialmix der auch gute Haltbarkeit verspricht, hat Gin sicherlich einen Top Flügel für Bergsteiger und Hochtourengeher auf den Markt gebracht. Startverhalten und die Leistung sowohl im Gleiten als auch in der Thermik sind als ausgesprochen gut zu bewerten. Des Weiteren möchte ich die hohe passive Sicherheit des Flügels hervorheben.
Für diejenigen die lieber etwas weniger tragen und auch in der Luft schneller unterwegs sein möchten, gibt es einen 19er und 22er Yeti belastbar von 50 - 90 kg im Gütesiegelbereich. Allerdings dann auch mit höherer Klassifizierung. Die 6 angebotenen Größen decken einen Gewichtbereich von 50 - 120 kg ab.
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